Geschichte der Brautkleider

Brautkleider haben eine lange Tradition, doch nicht immer waren sie weiß, wie es bei den heutigen Bräuten der Regelfall ist. Im alten Rom zum Beispiel ging die Braut vorwiegend in Gelb vor den Traualtar. Im 16. und 17. Jahrhundert war hellgrün die Farbe der Zeit, zumeist wurde aber auch einfach aus Kostengründen, das beste Kleid getragen, welches die Braut besaß. Erst ab dem 17. Jahrhundert begann sich weiß als Brautkleidfarbe langsam durchzusetzen, Maria de’ Medici heiratete 1600 als Erste groß in einem hellem Kleid. Weiß sollte Reinheit und Unberührtheit darstellen. Doch worüber sich heute manche empören, war bis ins 18. Jahrhundert hinein durchaus üblich – nämlich dass die Braut schwanger vor den Altar trat. Erst im 19. Jahrhundert wurde eine voreheliche Schwangerschaft zum Tabu.

Übrigens als weiß konnte man die damaligen Kleider auch nur schwer bezeichnen, sondern eher als creme- oder elfenbeinfarben. Denn mit den damaligen natürlichen Bleichmethoden war ein reines weiß nur schwer zu erzielen. Von einem echten weiß kann man wohl erst ab den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts sprechen, als die chemischen Reinigungsmethoden zu deutlich besseren Bleichergebnissen führten.

Hochzeitskleid um 1900
Hochzeitskleid um 1900
Auch im 18. und 19. Jahrhundert waren Brautkleider aber bei Hochzeiten oftmals einfach nur ganz normale, gute Kleider, die die Bräute auch sonst im täglichen Leben anzogen. Der Grund dafür war einfach: Nur die Reichen konnten sich in der damaligen Zeit ein Kleid leisten, das sie nur einmal im Leben tragen werden. Denn ein Brautkleid war damals wie auch heute zumeist das teuerste Kleid, das sich eine Frau in ihrem Leben kauft. Erst Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich spezielle Brautkleider mehr und mehr durch. Diese waren oft schwere, reichlich verzierte Kleider mit weiten, bodenlangen Röcken aus Satin und Spitzenblusen mit Puffärmeln. Dazu trug die Braut eine Korsett und einen Hut oder einen Schleier, der etwa bis zur Hüfte reichte. Insgesamt sollte das Brautkleid die weiblichen Kurven hervorheben. Ein Dekolleté war allerdings verpönt, die Kleider waren nach oben alle weit verschlossen.

Kleid aus den 20ern
Typisches Kleid aus den 20ern
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Kleider immer leichter. Andere Materialien wie Chiffon, Taft oder Samt fanden Einzug in die Brautmode, die Kleider wurden schmaler. In den 20er Jahren wurden nun auch kurze Brautkleider modern. Kleiderdesigner aus England und Frankreich bestimmten mit ihrer Haute Couture nun mehr und mehr den Modetrend. Das gesteigerte Selbstbewusstsein der Frauen in den Goldenen Zwanzigern drückte sich auch in der Brautmode aus. Aufwändige Dekorationen an den Brautkleidern gingen zurück, Kurzhaarfrisuren waren nun häufiger zu sehen, die von einem fest sitzenden Glockenhut bedeckt wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Brautkleider wieder romantischer. Das Oberteil wurde wieder enger und schnürte die Braut ein. Der mit einem Petticoat versteifte Rock war hingegen wieder weiter. Erstmals wurden nun auch synthetische Stoffe verwendet.

In den 60er Jahren kamen nun wieder - wie auch schon in den 20er Jahren – schulterfreie Brautkleider in Mode. Naturstoffe wie Taft, Leinen oder Baumwolle lösten die künstlichen Stoffe aus den 50ern wieder ab. Mit der Protestbewegung Ende der 60er Jahre wurden auch die Brautkleider extravaganter. Farbige Kleider, extremkurze Kleider, ja sogar Hosen waren anzutreffen. Aber die Mehrheit blieb trotzdem dem klassischen, langen Brautkleid, das nun eher schlichter daherkam, treu. In den 70er Jahren wurden die Kleider wieder verspielter, auch farbige Kleider waren nun modern – auch ein Zeichen der Forderung nach Gleichberechtigung. Ab Mitte der 80er war dann aber wieder weiß die bestimmende Farbe in der Brautmode. Auch extra als Brautkleider im Retrostil der 20er Jahre oder sogar im historischen Stil wurden nun Kleider erfolgreich vermarktet. Auch heute noch werden Brautkleider vorwiegend in weiß getragen. Dabei ist die Auswahl an Schnitten und Stilen zur heutigen Zeit sicherlich im Vergleich zu früheren Jahrzehnten überwältigend. Ob retro oder modern – Kleider von der Stange sind in allen Varianten erhältlich.
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